Im Jahr 2001 entstehen Zeichnungen und Malereien, die auf den Dualismus von „gut und böse“ anspielen: entsprechend der Deutung von Tierköpfen an romanischen Kapitellen in Südfrankreich. Die dargestellten Bestien schützen oder verwüsten (siehe romanische Kreuzgänge).
Einige Jahre später entwickelte ich für die Wintringer Kapelle eine Ikonostase aus 48 Tafeln, die eine „helle“ und eine „dunkle“ Seite zeigt (2008). Positive, hoffnungsvolle Bilder stehen Bildern der Gewalt oder Zerstörung gegenüber (siehe ikonostase).
Jener Dualismus ist nicht schematisch oder puristisch zu verstehen, Ereignisse und Bilder der Ereignisse können zwiespältig erscheinen. Obwohl eine grundsätzliche Differenz bestehen bleibt, kann auf der dunklen Seite punktuell Helles- und auf der hellen Seite punktuell Dunkles auftauchen. In dieser Weise hat sich meine Malerei in den beiden großen Formaten le bien et le mal von 2011 entwickelt.
Ausstellung: Le bien et le mal - till neu malerei Künstlerhaus Saarbrücken 2012 Katalog.
Christoph Schreiner: Ihr Farben, sprecht. Saarb. Zeitung 28./29. Januar 2012